Bei BDSM Verantwortung nicht vergessen

 


Ein Erfahrungsbericht zum BDSM Sex

Verantwortung ist immer ein wichtiges Thema im Fetisch Bereich. Es hat sehr viel mit Vertrauen zu tun, aber eben auch mit Eigenverantwortung.

Eigenverantwortung
Die Sache mit dem Selbstbeschiss

Da stehe ich neulich rauchend auf dem Balkon des Schulungszentrums, wo ich devot meine Pflichtstunden abreiße, und neben mir jammert eine junge Frau, wie böse die Welt doch sei... Sie finde keine Arbeit und überhaupt... Das Leben ist ungerecht, sie habe immer nur Pech, keiner hilft ihr. Trocken bemerke ich: Wie wäre es, wenn du anstatt zu Jammern dein Leben in den Griff bekommst und eigenverantwortlich handelst?
Da könnte ich mir fast an die eigene Nase fassen, denke ich bei mir, mache meine Zigarette aus und gehe nachdenken.
Das mit der Eigenverantwortung ist so eine Sache. Ich bekomme viele Dinge nicht auf die Reihe. Ich verschussle zum Beispiel Termine und bin chronisch unpünktlich. Immer war entweder ein Traktor vor mir auf der Landstasse, der beim Fahren anscheinend einschlief, oder eine Baustelle. Alle sind Schuld daran, das ich zu spät erscheine, nur ich nicht.


Und dann war da noch die Eigenverantwortung im SM.


Ich traf einen ganz lieben Mann, der zwar durchaus dominant war, aber noch gar keine Erfahrung mit Sadismus hatte. Er war recht unbedarft, und mir gefiel seine Natürlichkeit. Wir sprachen natürlich über Tabus, über Grenzen, aber ich hatte nicht das Gefühl, das es nötig war, ihm eine „Not to do“ Liste zu überreichen, bevor er das erste Mal die Peitsche schwang. Die erste Session war geprägt von Vorsicht und doch war er ungestüm, da er verständlicherweise sehr neugierig war. Ich genoss seine Natürlichkeit unglaublich.


Später bekam ich Schelte von meinen Freunden, weil ich mich nicht hatte covern lassen. Es war unglaublich verantwortungslos, und sie hatten ja recht, und doch... Ich hatte nie das Gefühl, das er mir irgendwas tun könnte, was ich nicht will. Ich fühlte mich einfach nur wohl. Wenn es schief gegangen wäre, hätte ich selbst die Verantwortung dafür übernehmen müssen, denn ich hätte ein Cover haben können. Aber mein Bauch sagte mir, das mir nichts passiert, und auf den höre ich. Mein Bauch hat immer recht.


Auch bei dem Dom, dem ich trotz der „Not to do“ Liste nicht traute. Zu recht, wie sich herausstellte, denn er ignorierte diese zum Großen Teil. Dinge, die ich eigentlich mochte, aber auch nicht nebenbei, nahm er sich einfach, obwohl ich sie lieber später geschenkt hätte. Aber gegen den Bauch ließ ich es geschehen. Warum bloß? Hatte sich da irgendwas ausgeklinkt, weil er sonst ganz nett war? Habe ich mich täuschen lassen von seinen unglaublichen Lächeln und seinen warmen Augen?

Ja. Ich gab mein Hirn an der Tür ab und ließ es geschehen, obwohl es mir nicht gut tat. Hinterher lag ich weinend in meinem Bett und redete mir ein, das so etwas dazu gehört, wenn ich einen guten Dom haben will, der es zumindest im Ansatz schafft, etwas wie Devotion aus mir herauszuprügeln. Und das er sich nahm, was er wollte, war ja eigentlich auch in Ordnung. Ich lernte ja und ich wollte ihn nicht verlieren. Er fing mich nach jeder Session auf, und er glaubte, das Richtige getan zu haben.


Ich war allein mit meinen Gedanken, ich konnte und wollte mich nicht mitteilen. Meine Freunde hätten nämlich fürchterlich geschimpft und versucht, mir die Augen rechtzeitig zu öffnen, bevor es soweit kam wie es kommen musste.
Er ging zu weit, über eine Grenze. Er spazierte da durch ohne seinen Paß bei der Einreise vorzuzeigen. Und ich wachte ich Bauch sei Dank auf.


Doch trotzdem war ich selber Schuld. Ich hätte mit ihm darüber reden sollen, gegebenenfalls die Reißleine ziehen müssen, ich hätte mich nicht darauf einlassen sollen. Und meine Eigenverantwortung schaltete sich rechtzeitig ein, bevor ich ihm die ganze Schuld daran geben konnte. Was das Einfachste gewesen wäre. Dann hätte ich mir das Nachdenken nämlich schenken können. Natürlich, er hätte besser darauf achten sollen, wie ich reagiere, er hätte sich rückversichern sollen, ob er über diese Grenze, von der er wusste, gehen kann. Hätte, sollte, wäre. Und somit hätte ich meinen Mund aufmachen sollen, dann wäre es so nicht passiert. Hatte er nicht mein Einverständnis, weil ich nichts sagte?

Vermutlich ist es für mich völlig in Ordnung, unpünktlich zu sein, und schusselig. Es gibt ja so viele Traktoren und Baustellen in meinem Ort.
Mit Sicherheit ist es nicht in Ordnung, anderen die Schuld an Dingen zu geben, die man selber abgenickt hatte, mit gutem oder schlechtem Bauchgefühl.
Der jungen Frau im Schulungszentrum gebe ich die Tage einfach mal einen Kaffee aus. Und erzähle ihr etwas von Eigenverantwortung und darüber, das bei mir auf der Landstraße immer Baustellen sind.

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